RobotChallenge 2011: superViVo gewinnt Gold in der Freestyle Exhibition
Category: Awards,Blog,Evolution

supervivo @ Robotchallenge 2011

Wir freuen uns mitteilen zu dürfen, das die ́s u p e r V i V o Evolution ́bei der diesjährigen RobotChallenge, Europas größtem Robotik-Wettbewerb, in der Disziplin Freestyle Exhibition den ersten Platz gewonnen hat und somit in der nationalen Wertung Österreich auf den finalen dritten Platz katapultiert hat.

Insgesamt traten 270 Roboter aus 16 Nationen gegeneinander an, über 4.000 Besucher verfolgten die Wettbewerbe.

“Im Rahmen der “Freestyle Exhibition”, jener Disziplin, in der jährlich außergewöhnliche und kuriose Roboter präsentiert werden, konnte ein österreichisches Team mit dem insektoiden Roboter “supervivo” die Jury überzeugen.”
28. März 2011, derStandard.at

“Eine der beiden Gold-Medaillen erlangte der Roboter “supervivo” für Österreich. Der Insekten-Roboter auf Bambus-Beinen konnte sich in der Disziplin “Freestyle Exhibition” durchsetzen.”
28.März 2011, die Presse.com

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superViVo “Blubber”
Category: Blog,Blubber

supervivo bubbler

Der Anfang März errichtete ́Blubber ́ ist eine Bewurzlungsstation in welcher die Äste unter optimalen Bedingungen zum Wurzeln und Wachsen animiert werden. Die Nährlösung in welcher die Steckhölzer stehen wurde mit einem von Weidenhölzern gewonnenes Bewurzlungshormon angereichert. Weiters wird mittels einer Luftpumpe aus der Aquaristik das Wasser mit Sauerstoff angereichert um einem Kippen der Nährlösung vorzubeugen. Da die Installation bei genauem hinhören ́blubbert ́ wurde diese ́Blubber ́ getauft.


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Auf der Donauinsel in Wien würden von fünf unterschiedlichen Pflanzen (Cornus sanguinea, Salix caprea, etc) in Summe 60 Steckhölzer geschnitten. Ursprungsort der Äste wurde mittels GPS-Koordinaten kartographiert und dokumentiert, die Ableger wurden beschriftet und katalogisiert.

Derzeit werden weitere Probanden anderer Gattungen gesucht und kultiviert, falls Sie eine geeignete Pflanze kennen, würden wir uns über einen Tipp freuen.

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Der Dipper, die superViVo Evaluierungsstation
Category: Blog,Dipper

supervivo dipper

Zur Evaluierung der ´idealen´ Pflanze und dem ´idealen´ Motor für den ´Inneren Kampf´ wird eine voll automatisierte Versuchsanordnung aufgebaut, im folgenden ´Dipper´ genannt. Hierbei werden die Pflanzenkandidaten auf Robustheit, Wachstum und Wurzelbildung überprüft. Durch eine eigens hierfür entwickelte Maschine werden die Pflanzen in unterschiedlichen Intervallen in einer kontinuierlichen Auf- und Abwärtsbewegung in feuchte Erde getaucht und wieder herausgezogen, um so die zukünftige Gehbewegung der Pflanzenbeine der Roboter zu simulieren.
Ziel der Evaluierung ist es ebenbürtige Kontrahenten auszuwählen, um einen fairen Kampf zu gewährleisten. Während der Evaluierung werden Daten, die das Verhalten und die Gesundheit der Pflanze beeinflussen, wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Erdfeuchtigkeit, Lichtintensität und Anzahl der Bewegungen der ´Dipper´, sowie die Wurzelbildung und der Pflanzenwuchs ermittelt und in Statistiken festgehalten. Weiters dient die Evaluierungsstation als Praxistest für eine Langzeit Video- und Fotodokumentation, wie sie für die späteren Schaukämpfe vorgesehen ist.

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Die superViVo Evolution
Category: Blog,Evolution

supervivo evolution

Die ersten Roboter beziehungsweise Gehmechanismen wurden nach dem DIY – Prinzip (Do It Yourself) entwickelt, das bedeutet es wurden von bereits existierenden Roboter (aus der B.E.A.M – Community) nachgebaut und weiterentwickelt. Eine stufenweise Evolution von einfachen Schaltkreisen zu einem neuronalen Netz wurde imitiert. Mit jeder hinzukommenden elektronischen und mechanischen Komponente steigt der Roboter eine Evolutionsstufe höher (siehe Grafik) und wird intelligenter, bis er am Schluss selbstständig auf sein Umfeld reagiert, sozusagen ein insektoides Verhalten aufweist (Hindernissen ausweichen; Licht nachfolgen; etc.).

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s u p e r V i V o – ´The Rise of the Cybernetic Plant´
Category: Blog,Konzept

superViVo - Dritte Generation

Das Projekt ´s u p e r V i V o´ [lat. überleben] ist ein künstlerisch, wissenschaftliches Experiment, das in drei auf sich aufbauenden Stufen kybernetische Pflanzen entwickelt, verwirklicht, testet, dokumentiert und analysiert.

Innerhalb des mehrstufigen Experiments werden drei Roboter gebaut. Alle Roboter haben statt mechanischer Beine austreibende Äste (Weide, Bambus oder Drachenbaum).

Der ´innere´ Kampf dreier Cyborgs (Cybernetic Organism) zwischen Techink und Organismus wird öffentlich ausgetragen. Schauplatz dieser Konfrontation ist die ´s u p e r V i V o – Arena´. Das Spielfeld ist je nach Akt anders aufgebaut und enthält für jeden der drei “Cyborgs” letale beziehungsweise vitale Zonen.

Der erste Roboter funktioniert ohne Programmierung, er besteht aus einer Kombination von einfachen Schaltkreisen, welche ihn nach einem vorgegebenen Schema bewegen. Seine organischen Beinen wirken der Bewegung der Mechanik entgegen, indem sie Wurzeln schlagen und austreiben. Im zweiten Teil des Experiments wird die Bewegung des Roboters von zwei Entitäten beeinflusst: einerseits von Communitynetworks, die den Roboter lenken, andererseits erhält er Befehle von den Organismen, der sich niederlassen will. Während des dritten Aktes wird diese Ambilvalenz ausgeschaltet, indem die Beeinflussung durch die Community ausfällt und nur mehr die Pflanzen den Roboter nach ihren Bedürfnissen steuern.

Akt Eins: ´Organismus versus Mechanismus´
Erste Generation des dreistufigen Experiments

superViVo Akt Eins: ´Organismus versus Mechanismus´

In diesem Akt wird ein solarbetriebener Roboter gebaut, dessen Beine aus lebenden Weiden-, Bambus- bzw. Drachenbaumablegern (schnell wurzelnde und robuste Gewächse) besteht. Dadurch werden die Pflanzen durch eine maschinelle Motorik erweitert, die Maschine wiederum durch organische Komponenten. Beide Entitäten haben gegensätzliche Ziele: Die Maschine will sich fortbewegen, die Pflanze allerdings will sesshaft werden. Durch die Aneinanderkettung beider Bestandteile zu einem Körper entsteht eine in sich selbst konkurrierende Einheit.
Der innere Kampf dieser schizophrenen Einheit wird auf einem Spielfeld, der ´s u p e r V i V o – Arena´, ausgetragen. Diese Inszenierung ermittelt, welche der beiden, sich in vermeintlicher, künstlich konstruierter, Symbiose befindlichen Komponenten die Überhand gewinnt.

Akt Zwei: ´Organismus versus Gesellschaft´
Zweite Generation des drei stufigen Experiments

superViVo Akt Zwei: ´Organismus versus Gesellschaft´

Einem neuen Versuchsobjekt, auf Basis seines Vorgängers entwickelt, wird ´Intelligenz´ injiziert. Die einfachen Steuerkreise werden durch ein Arduino-Board ersetzt. Die interne Kommunikation der Pflanzen(beine) wird gemessen, interpretiert und zu Steuerbefehlen modifiziert, folglich lenkt die Pflanze seinen hybriden ´Körper´. Als Gegenpart zur organischen ´Intelligenz´ fungiert die ´Community´. Diese interveniert via Twitter und beeinflusst ihrerseits die Richtung der Bewegung des Hybridwesens. Es entsteht ein schizophrenes/gespaltenes Wesen, eine intelligente Chimäre, dirigiert vom Organismus und den Erschaffern- den Menschen.

Akt Drei: ´Der kybernetische Organismus´
Dritte Generation des drei stufigen Experiments

superViVo Akt Drei: ´Der kybernetische Organismus´

Im letzten Akt der Trilogie wird eine ´autarke´ kybernetische Kreatur geschaffen, welche nur von der organischen Intelligenz kontrolliert wird. Die Chimäre bewegt sich nur, um einen für die Organismen optimalen Ort zum Sesshaftwerden aufzusuchen. Es entsteht ein sich ´selbstversorgendes´, ´selbstbestimmendes´ kybernetisches Wesen, welches sich in der ´s u p e r V i V o – Arena´ beweisen muss.

superViVo - Arena

s u p e r V i V o – ´The Rise of the Cybernetic Plant´ | Erkin Bayirli und Philip Fischer | Wien, Juli 2010